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Daniel Wolf

Die gute Hand unseres Gottes war über uns!

Liebe Brüder und Schwestern, liebe Gemeinde,

wir wollen heute einen Blick auf die Renovierungszeit in unserem Bethaus machen. Schon lange bestand der Wunsch den Versammlungsraum zu erneuern. Dies ist nun in die Geschichte eingegangen. Wenn ich an Bauarbeiten im Reich Gottes denke, fällt mir Nehemia ein. Überfliegen wir das Buch Nehemia, so sehen wir im Groben folgende Ereignisse:

  • Gebet des Nehemia (Kapitel 1)

  • Beauftragung und Planung der Arbeit (Kapitel 2)

  • Arbeit, Kampf gegen Feinde, Kampf gegen Missstände im eigenen Volk (Kapitel 3-5)

  • Fertigstellung der Arbeit (Kapitel 6)

  • Geschichtsschreibung 1 (Kapitel 7)

  • Lesung und Auslegung des Wortes Gottes, Feier des Laubhüttenfestes (Kapitel 8)

  • Buße des Volkes und Gebet (Kapitel 9)

  • Erneuerung des Bundes und

  • Geschichtsschreibung 2 (Kapitel 11 und 12)

  • Einweihungsfeier

  • Kampf um die Reinheit des Volkes (Kapitel 13)

Der Mauerbau des Volkes Israel war eine ganz besondere Angelegenheit und mit den Renovierungsarbeiten in unserem Bethaus nicht zu vergleichen. Dennoch gibt es sehr viele Parallelen, die ich kurz skizzieren möchte. Das Gebet für die Renovierung hat die Gemeinde durchgehend praktiziert, phasenweise wurde dies sehr intensiv gemacht. Das ist die notwendige und einzig gute Grundlage für die Arbeit am Haus Gottes. Die verantwortlichen Brüder haben umfangreiche Planungen durchgeführt: Brüderversammlungen einberufen ein Baukomitee gegründet, Fachgruppen festgelegt, Teamleiter auserkoren, Motivationsreden gehalten, geistliche Themen vorgetragen.


Dann kam die eigentliche Arbeit. Bei solchen großen Projekten werden Talente entdeckt, neue Freundschaften geschlossen, fachliche Kenntnisse erweitert, die Liebe zur Gemeinde und zum Haus des Herrn entfacht, neue Diakone geboren, Führungspersönlichkeiten hervorgebracht. Das ist Teil unserer Geschichte und wird diese prägen. Aber das ist noch nicht alles. Wenn es darum geht, dass viele Brüder an einer Sache arbeiten, dann entstehen zwangsläufig Reibungspunkte. Eine große Baustelle birgt viel Konfliktpotenzial. Das ist zwangsläufig und an sich nicht schlecht. Die Frage ist: wie bin ich mit diesen Situationen umgegangen? Gott schenkt uns Herausforderungen, neue Aufgaben, Konfliktsituationen, damit wir lernen geistlich zu handeln. Gott schickt uns unseren Bruder und unsere Schwester, damit wir in das Bild seines lieben Sohnes umgestaltet werden. Das geistliche Miteinander hat immer einen höheren Wert als der materielle Erfolg. Die gute Gemeinschaft ist jederzeit wichtiger als die Sache selbst. Damit das gelingt, ist der Umgang mit Gottes Wort unersetzlich.

Geistliche Prägung durch die Verkündigung und Auslegung des Wortes haben wir als Gemeinde in jeder Baustellenphase ausgeübt. Feiern von Festen haben wir nicht vernachlässigt, Evangelisation und Aufruf zur Buße fand regelmäßig statt. Das geistliche Leben der Gemeinde ist der Kern unseres Daseins, eine echte Christusnachfolge zeigt sich unter anderem in einem bußfertigen Herzen und einer erneuten Hingabe an Christus.


Nehemia hat mit großem Eifer die Mauer wieder aufgebaut. Nehemia hat mit noch größerem Eifer für die Reinheit des Volkes Gottes gekämpft.


Liebe Geschwister, lasst uns zu jeder Zeit den Kampf um die Reinheit des Herzens und somit der Gemeinde führen. Auch wenn wir mit der einen Hand mauern müssen und mit der anderen Hand das Schwert führen. Der Feind darf nicht unsere Arbeit stören, der Feind darf nicht in die Gemeinde eindringen. Der Kampf im geistlichen Leben und auch in materiellen Dingen gehören zu den Aufgaben der Gemeinde. Feste arbeiten und Feste feiern – beides muss sein. Das ist unserer Gemeinde gelungen, denn die gute Hand unseres Gottes war über uns. Die Gemeindeleitung, die Bauleitung, das Baukomitee, ja alle Brüder und auch unsere Schwestern haben sehr gute Arbeit geleistet und das Werk fertiggestellt.


Liebe Gemeinde, lasst uns Gott für Seine Hilfe, Seine Bewahrung danken, denn die gute Hand unseres Gottes war über uns.

Daniel Wolf

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