Liebe Jugend,
das Thema dieses Beitrags lautet „Identität“ und ist wesentlich für das Leben. Wenn wir uns diesem Thema widmen, dann spiegelt es unser ganzes Leben wieder. Identität kommt vom lateinischen Wort „identitas“ und bedeutet Wesenseinheit.
Wir als Menschen sind ja geschaffen mit Geist, Seele und Leib. Das ist unsere Wesenseinheit. Mit unserer Wesenseinheit treten wir mit der Umwelt in Kontakt. Unser Lebensziel, unser Charakter, die Interessen, der Beruf, das soziale Netzwerk, die Werte u.v.m. bilden unsere Identität. Unsere Wesenseinheit als Mensch wird erst dadurch vor Gott wertvoll, wenn wir uns zu Gott wenden und in Buße umkehren und eine Wiedergeburt von Gott aus Gnade empfangen. Dann werden wir zu Kindern Gottes. Mit diesem Grundgedanken möchte ich euch das Thema der Identität kurz erörtern.
Es gibt einen wunderschönen Bibelvers in 1. Johannes 3,2:
„Geliebte, wir sind jetzt Kinder Gottes, und noch ist nicht offenbar geworden, was wir sein werden; wir wissen aber, dass wir ihm gleichgestaltet sein werden, wenn er offenbar werden wird; denn wir werden ihn sehen, wie er ist.“
Dieser Bibelvers ist elementar für unsere Identität. Wir als Menschen, die Jesus Christus nachfolgen, müssen uns durch unsere Gotteskindschaft auszeichnen. Wir sind Kinder Gottes! In dieser Gotteskindschaft ist unser ganzes Wesen eingeschlossen. Das muss unsere Identität sein.
Nun möchte ich im Folgenden auf einige Merkmale zu sprechen kommen, die für die Identität als Kind Gottes ausschlaggebend sind:
Ein Kind Gottes zeichnet sich durch Liebe zu Gott und zum Nächsten aus
Liebe ist das größte Gebot. Dabei muss unsere Liebe zwei Ausrichtungen haben; eine Ausrichtung ist zu Gott hin und die andere zum Nächsten. Keine Ausrichtung darf vernachlässigt werden. Es ist eine besonderes Erkennungszeichen der Kinder Gottes.
Jesus Christus spricht heute zu uns in Johannes 13,35:
„Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt.“
Ein Kind Gottes zeichnet sich durch Dienst aus
Eine Gotteskindschaft hat als Folge immer einen Dienst für Gott. Nachfolge ohne Dienst bringt einen großen geistlichen Schaden.
Der Bibeltext aus 1. Thessalonicher 1,9 gehört zu meinen Lieblingsversen und er lautet:
„ … wie ihr euch von den Götzen zu Gott bekehrt habt, um dem lebendigen und wahren Gott zu dienen,“
Entschiedene Nachfolge führt zu einem fruchtbaren Dienst. Sicherlich habt ihr auch schon gemerkt, dass gerade die Christen, die keinen Dienst übernehmen in große geistliche Schwierigkeiten geraten. Wiedergeburt, Nachfolge und Dienst bringen eine große Verpflichtung mit und tragen für einen gesunden Wachstum unsrer Identität in Christus bei.
Ein Kind Gottes zeichnet sich durch seine Kontakte aus
Ein Sprichwort lautet: „Zeig mir deine Freunde, und ich sag dir wer du bist.“ Freunde und soziale Kontakte sagen über unsere Identität enorm viel aus. Mit Freunden teilen wir die gleichen Interessen, manchmal auch Hobbys und unsere Freizeitgestaltung. Hinzu kommt die Artikulation in Form von Sprache und Gestik. So wie wir uns im Freundeskreis benehmen, sprechen und unsere Zeit verbringen, offenbart unsere Identität. Es ruht ein großer Segen Gottes auf dem Menschen, der seine Zeit sinnvoll und mit dem Wort Gottes verbringt. Eine christliche Jugend muss dieses Identitätsmerkmal zwangsläufig haben.
Unser Herr Jesus Christus sagte zu seinen Jüngern: „Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was immer ich euch gebiete.“ (Joh. 15,14). Jesus Christus nennt uns seine Freunde und wir müssen Freunde haben, die Jesus Christus Lieben und ihm Nachfolgen. Und indem wir ihm nachfolgen, üben wir seine Gebote aus. Darüber identifizieren wir uns als Kinder Gottes.
Ein Kind Gottes zeichnet sich durch ein Heiliges Leben aus
Identität ist ja die Summe aller Kennzeichen eines Menschen, wodurch er sich auszeichnet und von anderen unterschieden wird. Wir als Kinder Gottes habe ja einen Vater. Wie in einer Familie, die Kinder sich durch gewisse Merkmale in ihrem Wesen zu einer Familie identifiziert werden, so müssen wir als Kinder Gottes uns dadurch auszeichnen, dass wir dem Vater im Himmel dem Wesen nach gleich sind.
Wir lesen in 1. Petrus 1,15:
„sondern wie der, welcher euch berufen hat, heilig ist, sollt auch ihr heilig sein in eurem ganzen Wandel.“
Heilig zu sein bedeutet Abgeschiedenheit von jeglicher Sünde und somit im moralischen und sittlichen Leben ein frommes und gottesfürchtiges Leben zu führen. Das sind Begrifflichkeiten, die in dieser Welt nicht hochgeschätzt, sondern verachtet werden. Doch gerade diese sind vor dem himmlischen Vater kostbar.
Liebe Jugend der Gemeinde Sankt Augustin, der Wunsch meines Herzens ist, dass unsere Jugend und die nachfolgende Generation ihre Identität nicht von der Welt diktieren lässt, sondern vom Wort Gottes her ihre Identität definiert und ein Leben nach dem Willen Gottes führt. Wir als Menschen haben eine lebendige Seele. In der Seele ist der Sitz vom Denken, Fühlen und Wollen. So wünsche ich euch Liebe zu Gott und dem Nächsten, Dienstbereitschaft in der Gemeinde, einen Freundeskreis, der ebenfalls Christus nachfolgt und das euer ganzes Leben durch Heiligkeit gekennzeichnet ist. Somit werdet ihr eurer Identitätsbestimmung als Kinder Gottes gerecht werden. Der Herr segne euch!
Im HERRN verbunden
Rudolf Fröse